27. Mai 2004 - Architekturzentrum Wien
Jedoch ist es den Architekten gelungen, den bloßen Sanierungsansatz um ein architektonisches Konzept zu bereichern, das von der räumlichen Restrukturierung und Inneneinrichtung über das grafische Leitsystem bis zur Gartengestaltung reicht. Und anders als in Fällen alibihaft applizierter Kunst-am-Bau spielen die „chromatischen Interventionen“ von Barbara Putz-Plecko in diesem integrativen Gesamtansatz eine wichtige Rolle.
Farbliche Akzente rhythmisieren die Raumgruppen, wobei generell die „Vermehrung“ des Tageslichts ein zentrales Thema war. Es wurden Gangenden aufgebrochen, Verbindungswände abgerissen, Parapete abgesenkt, Geschossdeckenverkleidungen abgenommen, Lichtbänder und Lichtkuppeln eingefügt, neue Sichtbeziehungen zwischen einzelne Baugliedern geschaffen, die Verbindung zum Außenraum verstärkt und generell der syntaktische Aufbau der Schule geklärt. Es zieht ein frischer Wind durch die Gänge: Klassentrakte, Gangbereiche und Verbindungsbauteile sind in Werkstoff und Farbe differenziert, wobei die Materialwahl (Alucobond, Schiefer, Glas, Eichenholz, Terrazzo und Linoleum) auf Basis guter Alterungsfähigkeit erfolgte. Was wohltuend ins Auge fällt, soll ja auch lange halten. (Text: Gabriele Kaiser)