17. Mai 2004 - Architekturzentrum Wien
Aus dem kompakten dreigeschossigen Volumen in der Salzburger Innenstadt schiebt sich das Herzstück, der Poolbereich, als Kubus heraus. Das Spiel mit Wasser und Licht bildet das atmosphärische Leitmotiv der architektonischen Inszenierung. In drei geräumigen Studios, den sogenannten Club-Boxen, werden die Mühen körperlicher Ertüchtigung in edler Fassung exponiert. Die großen, scheinbar halterlos in die Holzrahmen eingelassenen Glasscheiben der Boxen sorgen für den nötigen Durchblick, sodass man auch von der Lounge-Bar einen Blick auf den 25 m-Pool riskieren kann. Nach Aussage der Architekten legen 90 Prozent der Interessenten großen Wert darauf, den Pool zu sehen, benutzt werde er dann aber nur von 10 Prozent. Eine Beauty-Zone, ein Restaurant, das medizinische „Kompetenzzentrum“ sowie ein Kinderbetreuungsbereich dürfen im anspruchsvollen Konzept von Holmes Place nicht fehlen. Bei allem Respekt für das Schöne und Wohlgeformte: Könnte man sich angesichts solch umfassender Perfektion nicht wieder für das Nachlässige, Zufällige, Undisziplinierte erwärmen, und sei es auch nur auf Basis einer trotzigen Unsportlichkeit? (Text: Gabriele Kaiser)