15. April 2004 - aut. architektur und tirol
Um auf dem schwierig zu erschließenden Streifen optimal zu bauen, brauchte es ein maßgeschneidertes architektonisches Konzept. Die Architekten lösten das Problem mit einer speziellen Reihenhaustypologie und einer Detailplanung, die im räumlichen Angebot wie in der baulichen Erscheinung dem prachtvollen Garten nicht nur nichts wegnimmt, sondern ganz neue Facetten und Qualitäten hinzufügt.
Ein hofartiger, zur Tiefgarage abfallender Vorplatz leitet zu den parallel mit dem Gelände ansteigenden Wohnbereichen. Das Mauerwerk der vier Hauseinheiten ist mit einer hinterlüfteten Fassade aus großformatigen, rotbraun getönten Maxplatten verkleidet, was dem Baukörper und seinen fein proportionierten Öffnungen und Umrissen einen erstaunlich leichten, noblen und fast möbelhaften Charakter verleiht.
Räumlich ist die ganze Struktur so konzipiert, dass jedes Haus einen „durchgesteckten“ Wohnraum mit großen Öffnungen nach Süden wie nach Norden aufweist, dass auch alle übrigen Zimmer von zwei Seiten, über Eck belichtet sind, und dass die Obergeschosse mit kleinen Höfen an der Nordseite einen direkten Austritt auf abgeschirmte Freibereiche bieten – mit Blick durch die Bäume auf die Nordkette. Im Detail zeigt sich eine souveräne Anwendung weniger, preisgünstiger und nachhaltiger Materialien: Holz für Böden, Fenster, Türen und Stiegen, weiß geputzte Wände.
Eine ambitionierte Bauherrengemeinschaft schuf aus der besonderen Lage mit absolut nicht luxuriösen Mitteln ein erstklassiges Wohnmilieu „in der Gruppe“, dessen Gestaltung spontan völlig selbstverständlich erscheint, dessen Raumqualität – in raffinierter Einfachheit – aber im Wohnbau sonst weit und breit viel zu selten, wenn überhaupt, zu finden ist.
(aus: 3. BTV Bauherrenpreis für Tirol 2003, Otto Kapfinger)