12. März 2004 - Architekturzentrum Wien
Zunächst musste der Bestand von allen zwischenzeitlichen konzeptlosen Zu- und Umbauten bereinigt werden. „Die Entwicklung von freien Negativräumen durch die Wahl der L-Form beim Altbau und die entstehenden hofartigen Situationen mit Mauern bzw. Hängen wird weitergeführt, indem der Zubau vom Bestand abgesetzt und nur durch einen Glasgang verbunden wird.“ Der neue, distanzierte Block an der Kante eines felsigen Abhangs versinnbildlicht (bzw. versinnlicht) den konzeptuellen Grundgedanken einer analytischen Einfühlung. Der rubinrote Quader vermittelt als „eine dunkle Variante des Altrosas des bestehenden Hauses“ zwischen den vorhandenen und neuen Teilen des Hauses. Eine Haut aus gefärbten Industrieglas überzieht das Mauerwerk aus Hohllochziegeln und schimmert je nach Lichteinfall und Blickwinkel in unterschiedlichen Nuancen. Nur ein schmales Fensterband durchbricht die hermetische Hülle des gedämpft beleuchteten Innenraums und gewährt den Ausblick über das Steyrtal. Die Aura des Hauses verglichen die Architekten mit der statischen Stille eines Felsens – mit dieser Metaphorik im Hinterkopf brachten sie eine sachliche Gebäudetransformation in eine stimmungsvolle Fassung. (Text: Gabriele Kaiser)