10. Februar 2008 - Architekturzentrum Wien
Der Maßnahmenkatalog umfasste u.a. die Erneuerung der Geschäftsportale und der Fassadenbeleuchtung, die Sanierung und Neugestaltung der öffentlichen Erschließungsflächen inklusive Glassteinfassaden und Aufzügen, den Einbau einer zentralen Kühlung der Büros sowie den Umbau einzelner Büros (Kanzleien, Ordinationen, Botschaften). Im Umgang mit dem freistehenden Block in städtebaulich sensibler Lage zwischen Karlsplatz und Staatsoper übte sich lakonis in nobler Zurückhaltung und versuchte, die Qualitäten der in gewisser Weise „schwierigen“ Substanz zu stärken. Dazu die Architekten: „Die 50er Jahre waren eine Zeit technischer Euphorie und zugleich eine Zeit, in welcher der gesellschaftliche Konsens nach dem Krieg gesucht wurde. Das führte zu einer Architektur, die als Stahlbeton-Skelettbau zwar selbstverständlich die bautechnischen Möglichkeiten ihrer Zeit nutzte, die sich in ihrer gestalterischen Aussage aber zugleich sehr zurücknimmt und geprägt ist von klassischen Elementen wie z.b. einer Dreiteilung der Fassade sowohl in der Höhenentwicklung als auch auf die Gebäudelänge. Diese Teilungen sind aber nur schwach angedeutet, wodurch dem Gebäude eine gewisse Monotonie eignet. Umso empfindlicher ist die Architektur gegenüber unbedachten Veränderungen.“ Die besondere Aufgabe des Sanierungskonzeptes bestand daher darin, für notwendige Baumaßnahmen einen entsprechenden architektonischen Ausdruck zu finden, ohne die Authentizität des Bestands zu gefährden. Die umgestaltete Opernring-Hof-Passage mit ihrem Steinboden, der Aluminiumdecke und einem eigens entwickelten Beleuchtungskonzept ist für diesen einfühlenden Ansatz ein besonders deutliches Beispiel. (Text: Gabriele Kaiser)