14. September 2003 - Architekturzentrum Wien
Die Integration der bestehenden Substanz aus den 1960er Jahren ins neue Raumprogramm der Schule mit 12 Grundschulklassen, einem sonderpädagogischen Zentrum und einer Sporthalle erfolgte naht- und bruchlos und zugunsten der Kohärenz des gesamten Ensembles und seiner städtebaulichen Klarheit. Der ehemalige massive Verbindungstrakt zwischen den beiden Klassentrakten wurde durch eine transparente Spange in Holzbauweise ersetzt. Dieser helle Erschließungsbereich mit Pausenhof und vorgelagerter Eingangshalle bildet nun das zentrale Verteiler- und Verzahnungsgelenk, das durch die mit Satinoglas und perforierten Faserzementplatten bekleidete Fassade mit ihrem irisierenden Licht- und Schattenmustern einen besonderen atmosphärischen Reiz erhält.
Die ehemaligen Satteldächer der zweigeschoßigen Zwillingstrakte wichen einem drittem Geschoß mit einer Holzkastenkonstruktion als Decke. Die beiden Riegel, westseitig um Garderoben und WC-Anlagen erweitert, sind nun strukturell engstens mit der Eingangsspange verflochten. Um ihnen das gewünschte Gewicht zu verleihen, wurden die beiden Kuben durchgehend mit antrazitfarbenen, allerdings ungelochten Platten bekleidet, so dass die Klassentrakte mit der Spange eine starke Einheit bilden und die räumliche Wirkung des durch Schulbau und Turnhalle entstehenden Hofes zusätzlich verstärken.
Die Turnhalle im nordwestlichen Teil des Grundstücks ist wannenartig zur Hälfte ins Erdreich abgesenkt, die Attika über dem breiten Oberlichtband der Fassade zur Gänze mit Photovoltaikpaneelen belegt. (Text: Gabriele Kaiser)