14. September 2003 - Architekturzentrum Wien
Der offensive Umgang mit diesen Rahmenbedingungen führte zu einem spannungsvollen Neben- und Miteinander verschiedener Zeitschichten: die neue Schule wurde regelrecht um die „geschützte“ Substanz herumgebaut und umfängt - ohne mit ihr strukturell zu verschmelzen - die in situ erhaltene Freskowand. Diese freimütige Bau-Gesinnung im Wortlaut des Architekten: „Es sollte eine Schule entstehen, in der man täglich lernen kann, dass es keine Normen für Lebensbewältigung gibt, dass nur erfolgreich sein kann, wer Altes kennt, für Neues offen ist und die Qualitäten vom einen und anderen filtert und verbindet.“
Der neue, farblich signifikante Zwischentrakt, der in seiner Materialisierung zitathaft auf die Industriegeschichte des Stadtteils verweist, wertet nicht nur die beiden bestehenden Schulen infrastrukturell und räumlich auf, sondern kommt mit einem zusätzlichen Musik- und Veranstaltungsraum auch dem kulturellen Leben der Stadt zugute. (Text: Gabriele Kaiser, 23.05.2002)