01. August 2025 - Vorarlberger Architektur Institut
Um keinen Grund und Boden zu verbauen, wurde eine Studie zur Umstrukturierung des Zentrums in mehreren Phasen entwickelt. Als erster Schritt erweiterte man den Kindergarten durch einen Umbau des Bestands. Danach wurde auch das Gemeindehaus umgebaut und bekam ein neues Dachgeschoss. Dieses bietet nun dem Musikverein neue Räume und einen großartigen Probesaal unter einem faszinierenden Holzdachstuhl.
Für die Aufstockung des bestehenden Gemeindeamtes wird das vorhandene Dach abgetragen und um ein Geschoss ersetzt, das vorwiegend in Holzbauweise errichtet ist.
Die durch den Bestand gegebene Spannweite von fünfzehn Metern wird über einen Fachwerkträger stützenfrei bewältigt, das auch den Innenraum ausbildet und akustisch wirksam ist. Der neue Dachraum dient dem Musikverein als Probesaal, er ist zur Gänze mit Holz verkleidet, die stützenfreie Dachkonstruktion und der leicht abgetreppte Boden sind auf das Orchester abgestimmt.
Die Aufstockung setzt sich in ihrer Abstraktion subtil vom sanierten, gleichfalls neu mit Holz verkleideten Bestand ab. Die Öffnungen der Fassade sind minimalistisch ausgeprägt und gezielt gesetzt. Der Abstraktionsgrad der Aufstockung konkurriert nicht mit der bestehenden Fassadeneinteilung, sondern bildet trotz ihrer Unterscheidbarkeit eine Einheit.
Die Sanierung des bestehenden Gemeindeamtes beinhaltet eine barrierefreie Erschließung über alle Stockwerke, wie eine Vergrößerung des Sitzungszimmers auf die notwendige Anzahl der Mitglieder des Gemeinderates. Dem Sitzungszimmer und der Musik vorgelagert entsteht ein Vorraum für das Zusammenkommen und Austauschen der unterschiedlichen Nutzer des Hauses. Die Photovoltaikanlage am neuen Dach versorgt das Gebäude und das Stromnetz. (Text: Isabella Marboe, nach einem Text des Architekten)