01. April 2015 - aut. architektur und tirol
Im Laufe der Jahre begann das Kaufhaus langsam zu sterben, die Rolltreppen wurden entfernt, die kleinen Geschäfte im Zugangsbereich aufgegeben. Nur der Lebensmittelmarkt blieb bestehen. Diese unbefriedigende Situation veranlasste Hansjörg Mölk (MPREIS) zu einem Gespräch mit Architekt Rainer Köberl, das an der Bar des ziemlich heruntergekommenen Baguette-Cafés stattfand. Mölk meinte, dass man schon einiges probiert hätten, dass es so nicht weitergehen könne, man aber nicht wisse, was man machen solle. Köberls schlug vor, alles umzudrehen: Das Baguette nach Süden mit Terrasse zum Kreisverkehr und den Zugang von vorne.
Trotz anfänglicher Skepsis des Bauherrn wurde schließlich tatsächlich alles umgestülpt und damit ein Supermarkt für die umliegenden Siedlungen mit einladendem Gesicht zur Straße geschaffen. Der Verkaufsraum wurde größer und heller, der Baguette-Bereich als Ort des Verweilens deutlich vergrößert und wirklich durch eine Terrasse Richtung Kreisverkehr ergänzt. Die bestehende Tiefgarage (Entwurf: Peter Lorenz) wurde ganz in Weiß getaucht und hell erleuchtet – die dahinter frei sichtbare Felswand in Szene gesetzt. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text des Architekten)