10. Juni 2024 - aut. architektur und tirol
Mit seiner feingliedrigen Struktur passt sich der Neubau maßstäblich an die Umgebung an, die von kleinteilig verdichteten Einfamilienhäusern, einem alten Obstanger und einer Wohnsiedlung aus den 1980er-Jahre geprägt ist. Die Wohneinheiten verteilen sich auf vier Baukörper, die der abfallenden Geländetopographie folgend in Halbgeschoßen versetzt angeordnet sind. Mit Rücksprüngen und einer leichten Verdrehung der Fassadenfronten reagiert die Gebäudesetzung auf die bauliche Nachbarschaft, spielt mit Enge und Weite und vermeidet so ein direktes Gegenüber.
Die 3- bis 4-Zimmerw-Wohnungen zeichnen sich durch funktionale Grundrisse aus, sind alle zweiseitig belichtet und gut durchlüftbar. Die Wohneinheiten im Gartengeschoß sind eingeschoßig, darüber liegen 2-geschoßige „Haus in Haus“-Maisonetten mit geschützten Loggien, die jeweils über einen eigenen Zugang im ersten Obergeschoß erschlossen werden. Es gibt also kein gemeinsames geschlossenes Stiegenhaus, sondern jede Einheit hat ihre eigene Haustür.
Ausgeführt wurde die Wohnanlage in einfachen und hochwertigen Materialien – Tiefgarage und Allgemeinbereiche in Sichtbeton, der eigentliche Wohnbau in strukturiert verputztem Dämmziegelmauerwerk. Durch das Satteldach und die mit schlichten Ornamenten versehenen Lärchenholzelemente fügt sich der Neubau wie selbstverständlich in die gebaute Dorflandschaft ein.
Die Realisierung erfolgte weitgehend mit dem ortsansässigen Bauunternehmen, das gleichzeitig Bauträger und seit den 1960er-Jahren ein wichtiger Arbeitgeber in der Region ist. Leistungen, die nicht firmenintern erfüllt werden konnten, wurden bewusst an lokale Betriebe vergeben, um die regionale Wertschöpfung zu fördern und den Erhalt von Arbeitsplätzen im Ort zu stärken. (Text: Architektin, bearbeitet)