01. November 2023 - aut. architektur und tirol
Eva López und Markus Malin platzierten den längsorientierten Neubau so auf dem Hanggrundstück, dass er sich an seiner Schmalseite kompakt an ein bestehendes Gebäude anfügt, an der Längsseite jedoch klar vom Bestand abgerückt ist, wodurch zwischen Alt und Neu ein großzügiger Freiraum geschaffen werden konnte. Der Baukörper nimmt die vorhandenen Gebäudefluchten und Dachgeometrien auf und entwickelt sie mit einem Faltdach aus geneigten Dachflächen zu einer eigenständigen Figur weiter, deren charakteristisches Erscheinungsbild durch eine Fassade aus achatgrauen Holzlatten unterstrichen wird.
Der Hauptzugang erfolgt im Nordwesten über eine, die Straßenkrümmung fortführende Rampe, die zur barrierefreien Erschließung der Mittelschule beiträgt. Von hier aus kommt man ebenerdig in das eigentliche Obergeschoß, in dem sich der gemeinsame Bewegungsraum, die Personalräume und die Kinderkrippe samt vorgelagerter Spielterrasse befinden. Unter diesem, als Holzriegelwandkonstruktion mit hinterlüfteter Holzfassade realisierten Obergeschoß liegt der nach Südosten über raumhohe Fenster geöffnete Bereich des Kindergartens. Neben vier, über eine Lernlandschaft erschlossene Gruppenräume gibt es auf dieser, in Stahlbeton ausgeführten Ebene die Garderobe und den Essbereich, die zusammen aufgrund ihres beweglichen Mobiliars einen großen, flexibel nutzbaren Raum bilden. Oberlichter, raumhohe Fenster und der verglaste Boden der Rampe bringen viel Licht in das Innere, das durch offene Raumabfolgen und eine reduzierte Materialauswahl geprägt ist. (Text: Claudia Wedekind)