Pläne

Details

Adresse
Schlossbergstraße, 6845 Hohenems, Österreich
Bauherrschaft
Schadenbauer Projekt- und Quartierentwicklungs GmbH (Markus Schadenbauer)
Mitarbeit Tragwerksplanung
Robert Kofler
örtliche Bauaufsicht
Schmelzenbach Baumanagement GmbH
Mitarbeit ÖBA
Hans-Peter Dorn
Fotografie
Benno Hagleitner
Weitere Konsulent:innen
Bauphysik: DI Günter Meusburger GmbH, Schwarzenberg
Geometer: Vermessungsbüro Zündel, Dornbirn
Geotechnik: Geotechnik Dönz GmbH, Schruns
Brandschutz: K&M Brandschutztechnik GmbH, Lochau
Maßnahme
Neubau
Funktion
Wohnbauten
Planung
01/2017 - 10/2019
Ausführung
02/2018 - 01/2019
Grundstücksfläche
1.094 m²
Bruttogeschossfläche
1.715 m²
Bebaute Fläche
392 m²
Umbauter Raum
5.244 m³

Nachhaltigkeit

Heizwärmebedarf
26 kWh/m²a (Energieausweis)
Primärenergiebedarf
121 kWh/m²a (Energieausweis)

Ausführende Firmen

Baumeister: Haberl Baugesellschaft m.b.H., Lustenau; Installateur: ERFU Installations GmbH, Hohenems; Elektroinstallationen: Elektro Obwegeser GmbH, Hohenems; Zimmermann: Holzbau Hirschbühl, Riefensberg; Spengler: Tectum GmbH, Hohenems; Estrich: Vigl & Strolz GmbH, Schoppernau; Innentüren: Tischlerei Spettel, Alberschwende; Möbeltischler: Teamwork Tischlerei Spettel GmbH, Andelsbuch; Bodenleger: Schneider Klaus, Riefensberg; Garten: Ibele Gartengestaltung, Hörbranz

Ensemble

Preisträger Bauherr:innenpreis 2023

„Wiederbelebung“ klingt dramatisch und tatsächlich war die Marktstraße in Hohenems das, was man eine „sterbende“ Straße nennt. Jahrzehntelanger Durchzugsverkehr hatte den öffentlichen Raum unwirtlich gemacht, Geschäfte machten der Reihe nach zu und wohnen wollte hier lange niemand. Als schließlich die Landesstraße verlegt wurde, war die Basis für einen Neuanfang gesetzt, aber die Probleme lösten sich nicht von selbst. Es brauchte einen zugleich visionären und geduldigen Bauherrn, der in jedes Detail verliebt ist und dabei nie das große Ganze aus dem Blick verliert. Markus Schadenbauer, der Mastermind hinter der Schadenbauer Projekt- und Quartierentwicklungs GmbH, ist ein „Kümmerer“, wie jede Stadt, jeder Ort ihn sich nur wünschen kann. Mit Staunen und Freude verleihen wir ihm und der Stadt Hohenems den Bauherr:innenpreis. 40 eng aneinander gebaute historische Gebäude umfasst die Marktstraße. Sie wurden in Dialog mit dem Denkmalamt saniert, Lücken wurden mit Neubauten ergänzt und auch in der zweiten Reihe wurde nachverdichtet. Zum Zug kam ein hochkarätiges Feld von Vorarlberger und Tiroler Architekturbüros. Jedes Haus erstrahlt in altem Glanz oder neuer Schönheit und fügt sich doch in erster Linie in das Ensemble. Kein eitler Architekturzoo, sondern Bausteine für ein lebendiges und spürbar wertbeständiges Stück Stadt. Selbstverständlich wurden nachhaltige Materialien verbaut. Die neu gestalteten Straßen- und Platzräume mit einer Begegnungszone bis in die Harrachgasse werden zu einem Stadtgewebe aus geöffneten Höfen und Grünräumen erweitert. Hier lässt es sich nun trefflich wohnen, während die Erdgeschosszone vom Projektentwickler akribisch mit eigentümer:innengeführten Geschäften kuratiert wird. Unterstützt wird die Transformation von vielfältigen Beteiligungs- und Vermittlungsprozessen. Marktstraße und Harrachgasse sind von Unorten zu Treffpunkten geworden. Die hohe architektonische Qualität in Vorarlberg wird allzu oft durch raumplanerische Defizite getrübt, wie das Ausmaß der Zersiedelung im Rheintal zeigt. Die Ortskernbelebung in Hohenems stemmt sich erfolgreich gegen Flächenverbrauch und Bodenversiegelung. Architektur und Städtebau schreiten Hand in Hand in eine nachhaltige Zukunft. Das kluge Weiterbauen von Bestand ist dabei der Schlüssel. Das schrittweise Vorgehen ermöglicht scheinbar Unmögliches. Langfristiges Sorgetragen sichert den Erfolg. Möge diese Strategie noch viele Erweiterungen in Hohenems und Nachahmungen allerorts finden! (Jurytext: Angelika Fitz)

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