28. März 2017 - aut. architektur und tirol
Den Auftrag zur Transformation erhielt Josef Wurzer, der mit seinem Architekturbüro den Stadterneuerungsprozess von Rattenberg von Anfang an begleitete. Basierend auf umfangreichen Bauforschungen entwickelte er ein Projekt, das beim Tiroler Sanierungspreis 2018 eine Anerkennung erhielt. Ausgehend von der Prämisse, den Bestand bestmöglich zu erhalten und nur dort zu ergänzen, wo es aus statischen, brandschutz- bzw. gebäudetechnischen Gründen erforderlich war, wurden alle Einbauten auf ein Minimum reduziert und das frühere Wohnhaus behutsam für die neuen Funktionen als Pfarrkanzlei samt Pfarrsaal und Mehrzweckraum für Jugend und Chor sowie kleinere vermietbare Flächen adaptiert.
Um die barrierefreie Erschließung zu gewährleisten und gleichzeig möglichst wenig in den Bestand einzugreifen, wurde der Lift im Süden vor das Haus gestellt und über einen historischen Gewölberaum im Haus an den Haupteingang angeschlossen. Dieser Weg dient nun auch als barrierefreie Verbindung zwischen der tiefer liegenden Altstadtgasse und der auf Ebene des 2. Stockwerks liegenden Pfarrkirche. Zudem wurde die seit dem 18. Jahrhundert bestehende, jahrzehntelang versperrte Durchgangstreppe, die quer durch das Gebäude zum Nordportal der Pfarrkirche führt, als Kirchweg wieder geöffnet. Zwischen Mesnerhaus und Kirche konnte außerdem durch die Überbauung eines Lichtschachts ein kleiner Kirchplatz gewonnen werden. (Text: Claudia Wedekind)