22. November 2022 - newroom
Der Gebäudeentwurf konzentriert sich auf die identitätsstiftende Funktion der historischen Substanz und schreibt mit seiner Giebelhaus-Architektur den gewachsenen mittelalterlichen Stadtgrundriss in der örtlichen „Körnung“ wie selbstverständlich fort.
Der zweigiebelige Hauptbau und ein langgestreckter Nebentrakt lehnen sich in Maßstäblichkeit und Kubatur als neue Stadtbausteine im Sinne eine quartiersbezogenen Stadtreparatur an den Bestand an und bilden mit Rathausplatz und glasüberdachtem Bürgerforum eine kommunikative Mitte. Eine gemeinsame Materialität, die ebenfalls dem Kontext entlehnt ist, unterstreicht den inhaltlichen Zusammenhang.
Bereits in der Vorplanung wurde das Urban-Mining-Konzept erarbeitet. Es nutzt 70er-Jahre-Gebäude als Rohstoffquelle und führt knapp ein Drittel der mineralischen Baustoffe dem Neubau zu. Dieser kann seinerseits nachfolgenden Generationen als „Mine“ dienen: Alle Materialien sind so gefügt, dass sie bei einem späteren Rückbau oder einer Sanierung sortenrein trennbar sind. Auf verklebte Abdichtungen wurde vollständig verzichtet. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)