26. November 2021 - ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Zusätzlich zur Sanierung und zum Umbau des Bestandes wurde ein Neubau errichtet, der sich als viertes Haus in die Typologie des bestehenden Kindergartens einfügt und die Serie an Kindergarten-Häusern aus unterschiedlichen Baujahren Richtung Osten fortsetzt. Innenräumlich ist die neue Gruppe des Kindergartens über einen Verbindungstrakt aus Holz verbunden. Dieser ist zugleich Erschließungstrakt, Gartenpavillon und ein einladendes Treppenhaus mit Aufenthaltsqualität, das die vier Gruppen mit dem Bewegungsraum und den Personalräumen verbindet. Die bislang gering benutzten Nebenräume des Bestandsgebäudes wurden für ein neues Kleinkinder-Tagesbetreuungszentrum ausgebaut.
Im Erdgeschoß des Neubaus befindet sich ein barrierefreier Multifunktionsraum, der abends oder am Wochenende für öffentliche Veranstaltungen der Gemeinde genutzt werden kann, indem er vom Kindergarten abgetrennt wird. Direkt darüber befinden sich die Räumlichkeiten für die neue Gruppe mit einer Loggia, welche den Kindern einen herrlichen Ausblick in Richtung Stift Göttweig gewährt und einen zusätzlichen Frei- und Spielraum schafft. Ein Verbindungs-Holzpavillon öffnet sich mit großzügigen Terrassen zum Spielplatz.
Die Gestaltung des Baukörpers entwickelt in jede Himmelsrichtung eine spezifische Innen-/Außenbeziehung: Loggia, Gartenzugang und Sichtverbindung zum Stift Göttweig für die Kindergruppe, überdachte Terrasse und Rundumblick von der Pfarrkirche bis zum Stift für den Aufenthaltsraum, Multifunktionsraum und das Musikschul-Foyer. Holzlammellen und Fenster, die Durchblicke von Raum zu Raum und dann nach außen bieten, sowie auf Kinder-Körperhöhe eingeschnittene Fensteröffnungen tragen zusätzlich zu einem abwechslungsreichen Verhältnis zwischen innen und außen bei. (Text: Architektin, bearbeitet)