28. September 2021 - newroom
Durch die dem inneren Raumplan folgenden Öffnungen lassen sich die Stockwerke außen nicht mehr ablesen. Es sind sechs, plus das Freiluftwohnzimmer auf dem Dach. Auch bei diesem wird das abstrakte Fassadenbild hochgezogen. Drei Bereiche der Dachterrasse – einer nach Norden zur freien Sicht über die Bahngeleise hinweg auf die Stadt, zwei nach Süden – bleiben für die Gemeinschaft zugänglich und verbinden ganz oben noch einmal die beiden Stiegenhäuser. Großzügig bemessen und attraktiv sind auch die gemeinschaftlichen Flächen im Erdgeschoß: der Salon, ein für Veranstaltungen taugliches Foyer, zwei Galerien und das Café, feingliedrig gestaltet die Eingangszone und der Vorplatz.
Die Freiraumplanung bietet – dem Atelierhaus adäquat – Potential für die Entwicklung von Spontanem und Unvorhergesehenem. Modellierte Sukzessionsflächen umgeben das Gebäude. Auf schottrigem Substrat werden locker Pioniergehölze wie Zitterpappeln, Ölweiden oder Sandorne sowie robuste Stauden, Gräser und Zwiebelpflanzen gesetzt. Unterschiedliche Böden und eine wechselfeuchte Zone am Südostende tragen zur Biodiversität in der Stadtlandschaft bei. In dieser entstehenden Stadtwildnis lassen große Sitzsteine und ein Grillplatz aus den verwerteten Kernbohrungen auch Rückzugsräume entstehen. (Text: Martina Pfeifer Steiner)