15. März 2021 - aut. architektur und tirol
gritsch.haselwanter architekten konzipierten für dieses heterogene Raumprogramm eine kompakte Lösung, die aus zwei miteinander verbundenen, bewusst zurückhaltend gestalteten Baukörpern besteht. An die Volksschule angeschlossen liegt ein nach Außen zweigeschoßig in Erscheinung tretender Längstrakt mit der abgesenkten Turnhalle, von diesem optisch abgesetzt ein eigenständiges, die Hanglage nutzendes dreigeschoßiges Volumen. In diesem Bauteil befinden sich die von der Dorfstraße aus erschlossenen Bereiche für die Musikkapelle mit einem Foyer und Aufenthaltsräumen auf Straßenniveau und dem Musikproberaum im Untergeschoß. In der darüber liegenden und vom Vorplatz aus ebenerdig erschlossen Ebene wurden die Krabbelstube sowie die Küche und Personalräume untergebracht. Im Obergeschoß der beiden Bauteile liegen die Gruppenräume des Kindergartens, die, unterschiedlich orientiert, um den gemeinsamen Freibereich angeordnet sind, womit eine differenzierte Spiel- und Lernlandschaft geschaffen wurde. Kernstück des Neubaus ist die zum Vorplatz hin vollflächig verglaste, dem Luftraum der Sporthalle vorgelagerte Aula, von der aus sämtliche Nutzungen erschlossen sind. Die Sporthalle erhält über diese Lösung die gewünschte natürliche Belichtung und für die gemeinsam genutzten Bereiche wie den Mittagstisch gibt es ein großzügiges und durchlässiges Raumangebot.
Das in seinen Dimensionen auf den kleinteiligen dörflichen Kontext Rücksicht nehmende Gebäudeensemble wurde so platziert, dass auf der relativ kleinen Fläche möglichst große Außenräume entstehen konnten. Zum einen erhielten die Volksschule und der Kindergarten einen neu gestalteten Vorplatz, der durch das transparente Erdgeschoß optisch vergrößert wird. Zum anderen gibt es auf der Hinterseite des Gebäudes einen gemeinsamen Außenbereich mit Spielplatz, der den Kindern der drei Einrichtungen einen gut überschaubaren und geschützten Freibereich bietet. (Text: Claudia Wedekind)