19. Januar 2020 - newroom
Der zweigeschoßige Neubau wird mit dem bestehenden Südtrakt im ersten und zweiten Obergeschoss zu einem Hofgebäude zusammengeschlossen. Die bewegte Figuration des Baukörpers zieht sich zwischen den Bäumen und entlang des Geländes bis zur bestehenden Begrenzungsmauer – der „Arena“ – und wird dort in den angelegten Steinterrassen weitergeführt.
Der Holzbaukörper liegt auf Betonpfeilern, deren Rhythmus einerseits von der Statik, andererseits von den Zimmer-Zuschnitten vorgegeben wird. An der südlichen Spitze und höchsten Stelle treffen die Stützen mit ihrer spezifischen Geometrie zusammen und reihen sich zu einem spannenden räumlichen Gefüge.
Der Weg zum Schülerinnenheim führt am Schloss vorbei, über einen Steg zum durchlässigen Foyer. Der Blick wird in das Innere des Gebäudes geleitet und gleichzeitig ist die beeindruckende Berglandschaft spürbar. Umlaufende Gänge verbinden den Bestand mit dem Neubau auf allen Ebenen. Im neuen Teil öffnen sich diese Bereiche mit der Glasfassade zum Innenhof und es entstehen Plätze zum Verweilen. Eine großzügige Freitreppe führt hinunter in den Hof und erweitert speziell in der wärmeren Jahreszeit diese Begegnungszone.
Der Neubau ist in Massivholzweise errichtet, Decken und die tragenden Seitenbauteile in Brettsperrholzplatten ausgeführt, die mit entsprechender Fügetechnik eine große Gebäudefestigkeit erlangen. Die insgesamt 26 Module sind jeweils mit zwei Zweibettzimmer, Vorraum, Bad klein, Bad groß und WC bestückt. Zimmertrennwände und Decken sind aus Brettsperrholzplatten in Fichte, Türen und Einrichtungselemente aus Birkensperrholz, der Boden Eschenholz. Der Werkstoff Holz vermittelt Natürlichkeit und optimiert das Raumklima.
Der Bestand behält seinen Charakter in Massivbauweise. Maßnahmen zur Optimierung der Schallübertragung und neue Fußbodenaufbauten tragen zur Verbesserung bei. Die bestehenden Dreibettzimmer ohne Bad wandeln sich in Zweibettzimmer mit Vorraum, Bad und WC. Das Dachgeschoss wurde abgebrochen und in Massivholzbauweise neu errichtet. Fünf Aufenthaltsräume sind strategisch gut verteilt und bieten den Bewohnerinnen unterschiedliche räumliche Konstellationen an: Ein in den Hof gestellter Pavillon, zweigeschossige Aufenthaltsbereiche im Bestand mit Sitztreppe und ein innenliegender Aufenthaltsraum auf Hofebene. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)