09. August 2019 - Vorarlberger Architektur Institut
Die Bauwerkshöhe, definiert von den Erfordernissen der Einsatzfahrzeuge, lässt rückseitig die Organisation der Einsatz- und Schulungsräume auf zwei Ebenen zu. Der Schlauchturm wurde entsprechend den funktionellen Anforderungen positioniert, als Zeichenträger bewusst nicht überbewertet. Der Ausbildungs- und Übungsplatz auf der Rückseite hat einen großzügig überdachten Bereich und kann bei Veranstaltungen bespielt werden, ohne die Einsatzabläufe zu behindern. Entsprechend den geologischen Gegebenheiten erfolgte eine Teilunterkellerung als „weiße Wanne“ auf erschütterungsarmer Pfahlgründung. Die tragende Struktur, erdberührte Bauteile und der Fahrzeughallenbereich sind aus Stahlbeton. Im gesamten Dachtragwerk sind Holzbauwerkstoffe konstruktiv eingesetzt. Die thermisch beanspruchten Außenwände sind, mit Mineralfaser gedämmt und hinterlüftet, von einer sägerauen, dunkel geölten Holzschalung geschützt. Mit geölten Holzböden im Obergeschoß und Akustik-Holzdecken in Schulungsräumen und Sitzungszimmer bietet das neue Einsatzzentrum auch ein ansprechendes Ambiente für kulturelle und festliche Veranstaltungen der Gemeinde.
Der Anspruch der Architekten, einen zeitlos eleganten, funktionalen Zweckbau mit minimierten Erhaltungskosten zu errichten, definiert auch die Qualität der Materialien: Sowohl die Sichtbetonbauteile im Sockelgeschoß, als auch der Baustoff Holz für Dachtragwerk und Fassade sind robust, beständig und alterungsfähig im Erscheinungsbild. Die Falttoranlagen der Fahrzeughalle mit verzinkten Stahlprofilen und großflächigen Verglasungen in Eichenrahmen bilden dazu einen angenehmen Kontrast. (Text: Tobias Hagleitner nach einem Text der Architekten)