04. Mai 2019 - Vorarlberger Architektur Institut
Die Neigung des Grundstücks wurde genutzt, um Gebäude, Bushaltestelle und Tiefgarage formal unangestrengt und barrierefrei miteinander in Verbindung zu bringen. Der Baukörper passt sich in seiner Höhenentwicklung dem unmittelbaren Umfeld an: zweigeschoßig nach Norden, viergeschoßig entsprechend der Nachbarbebauung im Süden. Eine weitere Differenzierung wird durch die Gliederung der Fassade vorgenommen. Offen und transparent zeigt sich die Eingangszone Richtung Platz, ansonsten umhüllt ein enges, vorgesetztes Raster aus Fertigbetonteilen und Lüftungsflügeln die beiden „Sockelgeschoße“ des Objekts. Im Raster etwas ausgedünnt und dadurch in seiner Wirkung leichter, sitzt oben das Stahlbetonskelett der beiden Stockwerke des „Turms“ auf.
Foyer und Eingangsbereich im Inneren sind mit Empfang und zentraler Treppe unter dem langen Oberlichtband klar strukturiert und einladend gestaltet. Terrazzo, Holz in Natur und – bei Fenstern und Decken – in dezent weißen Abtönungen sorgen für ein helles, angenehm wohnliches Arbeitsklima. Die Wand längs des Treppenaufgangs wurde von Gerold Tagwerker gestaltet: Über die gesamte Höhe bis hinauf zur umlaufenden Galerie verspiegelt, lässt sich als Ausnehmung in abstrakten Lettern „LOCHAU“ erkennen. Die entnommenen Spiegelteile finden sich im Sitzungssaal der Gemeinde im ersten Stock als gegengleiches Schriftbild an der Wand. (Text: Tobias Hagleitner)