26. Mai 2018 - newroom
Der Entwurf basiert auf der Prämisse, alle bestehenden Dächer und Fassaden entlang der Girardigasse mit Ausnahme der denkmalgeschützten Gebäudeteile als Baugrund zu betrachten. Die Baumasse verteilt sich zu gleichen Teilen östlich und westlich des Bühnenturms, und schmiegt sich in alle verfügbaren Nischen des Bestandes an, wodurch die Gesamtkubatur gering gehalten und wichtige Blickbeziehungen, wie z.B. vom Opernring zur Heilandskirche, erhalten werden konnten. Dabei präsentiert sich der Baukörper nicht als gesichtsloser Lückenfüller, sondern als ein individueller Charakter, der sich aus dem Dialog mit dem Bestand entwickelt hat. Die durchgehend einheitliche Aussenhaut, die nicht zwischen Fassade, Dach und Untersicht differenziert, betont die Körperhaftigkeit des neuen Bauvolumens. Dieser grenzt sich vom darunterliegenden Bestand ab, stellt aber farblich eine Verbindung zu umgebenden Dachlandschaften, Oper und der Heilandskirche, her.
Die heterogene Agglomeration der existierenden Gebäudeteile wird durch das neue Volumen gefasst, und der solitäre Bühnenturm in eine nachvollziehbare stadträumliche Höhenentwicklung eingebunden. Durch die Spangenwirkung vor dem Bühnenturm wird ein Equilibrium hergestellt und eine – die Umstände des Bestandes berücksichtigend – proportional ausgewogene Gesamterscheinung erzielt. (Text: Architekt:innen)