18. September 2017 - newroom
Für die dringende Vergrößerung der Schneiderei konnte nun das Stammhaus um ein angrenzendes Bauernhaus erweitert werden. Das erfolgt mit einem scharf geschnitten Verbindungsbau aus Stahl und Glas. Sichtbeton als Tragstruktur und Decke, ein reizvolles Spiel von Außen und Innen bei den Fassaden des Bestands und zeitgenössische Klarheit definieren diesen Zwischenraum. Weitere Materialien: die Böden im Empfangsbereich und des nördlichen Teils sind weiß lasierte Lärche, alle Einbauten aus Weißtanne. Das Flucht-Stiegenhaus bleibt im hinteren Bereich eine weitere - eher unauffällige - neue Intervention.
Beim Bauen im Bestand ist die intensive Auseinandersetzung mit der vorgefundenen Situation wichtig und eine sinnvolle Adaptierung auf die notwendigen Funktionen, ohne die Vorgaben des Hauses zu zerstören sowie das Herausschälen des „wahren Kerns“. Der Eingriff in die vorgefundene historische Substanz wurde hier als Hinzufügen einer modernen Schicht zum Ganzen verstanden und nicht als Einschränkung auf reines Restaurieren. (Text: Martina Pfeifer Steiner)