25. November 2016 - aut. architektur und tirol
Von außerhalb der äußeren Stadtmauer so gut wie unsichtbar schiebt sich das neue Besucherzentrum zwischen das bestehende „Feuerwerkhaus“ und den Festungsneuhof und schließt den Platz. Ausgangspunkt für den Entwurf stellte die vorhandene Erschließung der Burg dar, ein holzverschalter, teilweise in den Berg geschobener Treppenaufgang zur Festung. In Anlehnung daran umhüllt eine Außenfassade und äußere Dachhaut aus unbehandeltem Lärchenholz einen zum Teil zweigeschossigen, in Sichtbeton ausgeführten Großraum. Im unteren Geschoss befindet sich der Shopbereich, eine behindertengerechte Rampe führt den Besucher vom äußeren Tor quer durch das Gebäude ins erste Obergeschoss hinauf zur Kassa. Überdacht wird der Innenraum von einer strukturiert gestalteten Holzkonstruktion, schießschartenartige Oberlichte bieten gezielte Ausblicke auf die Festung.
Das Bestandsgebäude des „Feuerwerkhaus“ wurde unterirdisch an den Shopbereich angebunden. Entkernt und möglichst originalgetreu restauriert wurde es als zentrales Verwaltungsgebäude adaptiert. Außerdem wird über das neue Besucherzentrum das ehemalige Luftschutzstollensystem im Festungsberg, in dem die Kufsteiner Bevölkerung während des Zweiten Weltkriegs Schutz fand, für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und in einem eigenen Ausstellungsbereich thematisiert. (Text: Claudia Wedekind)