30. Dezember 2016 - Architekturzentrum Wien
An den tragenden Stützen aus rechteckigen Hohlprofilen konnten direkt Tröge befestigt werden, welche die Tragkonstruktion aussteifen, einen großen Wurzelraum bilden und Sonnenschutz von oben bieten. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, Kletter- und Rankpflanzen zu verwenden, die auf Rankgerüsten über die Geschosshöhen hinauswachsen können. Die Rankgerüste selbst bilden eine optimale Unterstützungen für die Pflanzen und gliedern die Fassade optisch reizvoll, solange diese noch nicht durchgehend begrünt ist.
In der Vegetationszeit bilden diese Pflanzen einen seitlichen Sonnenschutz. Durch die Beimischung von immergrünen Ranken wird die seitliche Beschattung auch im Winter (in geringerem Ausmaß) vorhanden sein. Die Bepflanzung und die Tröge bewirken eine optimale Beschattung bei gleichzeitig freiem Ausblick. Je nach Standort und Blickwinkel verändert sich die Sichtbarkeit der ursprünglichen Putzfassade.
Die Stadt Wien hat in den vergangenen Jahren wiederholt vorgeführt, dass das Potenzial, welches Fassaden für das Mikroklima in der Großstadt bereithalten, tatsächlich genutzt werden kann. Mit dem Amtshaus in der Grabnergasse wurde ein weiteres Mal der Beweis angetreten: begrünte Fassaden sind keine Utopie mehr, möge das Beispiel Schule machen!
*flach hervortretender, pfeilerartiger Mauerstreifen, welcher die Fassade gliedert (Text: Martina Frühwirth, nach einem Text der Architekten)