30. Juli 2015 - Vorarlberger Architektur Institut
Das ehemalige Bauernhaus besteht aus zwei rechtwinklig angeordneten Gebäudeteilen. Im westlich gelegenen Wirtschaftstrakt befinden sich eine Garage im Schuppen und die einstigen Ställe. Östlich schließt der Wohntrakt an, dessen nördlicher (jüngerer) Teil im Rahmen der Umbaumaßnahmen komplett entkernt wurde und heute einen bis zu 10 Meter hohen Wohnraum mit einer großzügigen Galerie bildet. Die niedrigen Raumhöhen im südlichen Wohntrakt wurden beibehalten, und die Räume öffnen sich zum weiten, luftigen Wohnraum. Über hohe Fenster an den Seiten gelangt hier viel Tageslicht in das Innere.
Das abwechslungsreiche Raumgefüge wirkt gleichsam offen und heimelig, was der Erhaltung und Wiederverwendung von vorhandenen Strukturen und Materialien zuzuschreiben ist. Die originalen Strickwände sind in die Planung integriert. Beim Abbruch angefallenes Holz findet eine neue Verwertung im Innenausbau. Auch der alte Keller aus Bruchsteinmauerwerk blieb erhalten und wurde mit nur wenigen Eingriffen sanft modernisiert.
Eine Schalung aus sägerauer Weißtanne bildet die neue Fassade des Wohntrakts. Die Position der Fenster entspricht der ehemaligen Anordnung. Schiebeläden aus horizontal verlaufenden Lamellen filtern das einfallende Sonnenlicht. (Text: Julia Ess)