11. Mai 2016 - Architekturzentrum Wien
Der L-förmige Grundriss bietet vielfältige Raumbezüge und formt zusammen mit Garage und Werkstatt ein spannendes Raumkontinuum rund um den Innenhof, der über einen holzbeplankten Weg hinaus in den Garten führt. Der hohe gartenseitige Küchenraum bildet das Herzstück des Wohnhauses und erfährt durch den überdachten Terrassenraum eine großzügige Erweiterung zum hofseitigen Außenraum.
Um in der heutigen Zeit ein Einfamilienhaus nachhaltig zu bauen, braucht es aus Sicht der Architekten mehr als ökologische Materialien und einen möglichst niedrigen Energiebedarf. Nachhaltigkeit bedeutet für Triendl und Fessler, dass das Haus auch über Generationen hinweg mit verschiedensten Lebensmodellen funktioniert. Das Gebäude wurde deshalb erweiterbar geplant, bietet Platz für zumindest zwei Wohneinheiten und ermöglicht Arbeiten von zu Hause aus. Bei Bedarf kann die Werkstatt im Erdgeschoss zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Kleinwohnung mit Verbindung zum Obergeschoss ausgebaut werden.
Die Bauweise des Niedrigenergiehauses ist konservativ im besten Sinn: Eine 50cm dicke Ziegelwand – außen und innen verputzt – bietet ein optimales Raumklima ohne zusätzliche Dämmung. Das Dach mit Metallbahnen (Doppelstehfalzdeckung auf einem konventionellen Holzsparrendach) bildet den glänzenden Abschluss für die lakonische Architektur in Reinform. (Text: Architektin, redaktionell überarbeitet von Martina Frühwirth)