16. April 2015 - Vorarlberger Architektur Institut
Über der Turnhalle entsteht auf Erdgeschoßniveau ein neuer Pausenplatz. Durch den Niveausprung zum Sportplatz ergibt sich ein Lichtband, welches mit der großen Oberlichte, die mit Bänken umrahmt ist, die Halle mit Tageslicht durchflutet (obwohl im 2. UG). Möbliert wird der ockerfarbene Pausenplatz mit Tischtennistischen und mobilen Bänken aus Kunststoff, die den Stellvorschlägen der grafischen Linierung im Boden folgen können.
Die weitere Anbindung des Neubaus erfolgt über den Haupteingang im Erd- und Untergeschoß, führt an einem kleinen Hof vorbei, entlang besonnter Außenflächen, mit Einblicken in die Turnhalle, zu den angebauten fünf Klassen. Anstatt mit den üblichen Metallspinte werden die Schüler:innen-Kästen in grafischem Schwarz-Weiß gelöst. Es entsteht hier ein angenehmer Aufenthaltsraum, auch zum offenen Lernen. In den Mauern des Bestandsbaues werden neue Fenster ausgeschnitten, welche Blickbeziehungen zulassen und als Sitzmöbel dienen.
Die Klassen sind nach Osten orientiert, neutral und hell. Die Abstufung im Obersgeschoß ist Hoffnungsraum, wenn es notwendig wird, kann hier noch weitergebaut werden. Großen Mehrwert für die Schule bedeutet die Mensa im Erdgeschoß, die sich großzügig zum Entschließungsbereich öffnen lässt.
Ein künstlerisches Element wird an der Fassade eingefügt. Als Teil des Sonnenschutzes (die weiteren sind weiße Rollos) fungieren Flächen aus eloxiertem Aluminiumblech. Die Perforation (Löcher, kleiner als 8 mm, damit kein Finger stecken bleibt) zeichnet Wörter in Morseschrift. Es sind „Tun“-Wörter aus dem Schulalltag, sie beginnen mit LERNEN und enden mit LEHREN. Dazwischen gibt es z.B. SPIELEN • RIECHEN • VERSTEHEN • BEGREIFEN • LACHEN … Die Übersetzung findet sich noch einmal im Innenraum, als Sicherung der Glasflächen. (Text: Martina Pfeifer Steiner)