28. Januar 2015 - afo architekturforum oberösterreich
Die unverkleidete Holzdecke und das einschalige Mauerwerke mit Lehmoberfläche, hergestellt aus dem Erdaushub vor Ort und Kalkputz fügten sich aneinander. Die Nassbereiche wurden mit Asche, gelöschtem Kalk und Trass glatt gespachtelt. Die Böden wurden mit geschliffenem Zementestrich ausgeführt, mit Naturölen veredelt und versiegelt. Ein alter Handwerksmeister gab sein Wissen über Kalkglättung weiter, sodass wir selbst beim Bad die Hand bzw. die Kelle anlegten. Der Tod der Bauherrin brachte alles zum Erliegen, vieles wurde in Frage gestellt. Doch schließlich sammelte der Bauherr erneut Kraft und das Haus am Schloßberg, das auch viele persönliche Erinnerungen birgt, konnte im Sommer 2014 bezogen werden.
Nun belegt eine lang gestreckte nordsüd-gerichtete Bebauung das einstige Gartengrundstück.
Behutsam fügt sich der Baukörper in die bestehende Siedlungsstruktur und nutzt die gegebene Topographie. Die ortsprägenden Qualitäten von Ausblicken und Freiräumen nach Ost und West begleiten das Konzept. Der Baukörper ist geprägt von Rücksprüngen und Einschnitten, genutzt als geschützte Freibereiche und Zugänge, aber auch von geschlossenen Wandscheiben, welche Geborgenheit für den Innenbereich anbieten und nur mit sparsam gesetzten Öffnungen besondere Ausblicke rahmen. Begleitend in der reduzierten Anmutung bildet ein überstehendes, unverkleidetes Massivholzdachelement den schützenden Abschluss. (Gekürzter Text der Architekten)