16. Oktober 2014 - Vorarlberger Architektur Institut
Der langgezogene Baukörper nutzt das schmale Grundstück zwischen Straße und Abhang ideal aus. In Skelettbauweise errichtet, liegen Stahlbetondecken auf Stützen und mittig gelegenen Wandscheiben auf, die einen massiven Kern bilden. Das gesamte Obergeschoss ruht auf dem fast vollständig verglasten Erdgeschoss, kragt talseitig weit aus und bildet bergseitig einen überdachten Vorplatz. An der Nordfassade zeichnet sich der Stiegenverlauf ab und verstärkt damit die Dynamik des Obergeschosses in seiner Ausrichtung nach Westen. Eine feine Holzstruktur an der Südfassade des Obergeschosses dient als teilweise verschiebbarer Holzvorhang, der einfallendes Sonnenlicht filtert und straßenseitig die dahinterliegenden Wohnräume verhüllt.
Im Inneren sind sämtliche Flächen (Boden, Wände, Decken) in astreiner Weißtanne verkleidet. Zusammen mit den ebenfalls aus Weißtannenholz gefertigten Einbaumöbeln bilden sie eine Einheit und eine ruhige Basis. Nur wenige schwarze Säulen und unverkleidete Sichtbetonwände durchbrechen das Zusammenspiel von Holz und Glas.
Südseitig schließt an den Wohnraum im Obergeschoss eine Terrasse an, die eine Erweiterung des Innenraums erlaubt. In der Mitte der trennenden Glasfront stellt ein massiver Sandsteinkörper eine Verbindung von Innen und Außen dar. Terrassenseitig dient er als offener Kamin, innen wärmt er den Wohnraum als Ofen.
Durch das Zuziehen eines Segeltuchvorhangs und/oder dem Verschieben des Holzvorhangs an der Fassade werden unterschiedliche Aus- und Einblicke ermöglicht. Selbst in geschlossenem Zustand kann in diesem geschützten, privaten Außenraum durch eine ovale Öffnung am Plafond der (Sternen-)Himmel betrachtet werden.
(Text: Julia Ess)