02. Mai 2014 - Architekturzentrum Wien
Drei freistehende, achtgeschossige Baukörper, zwei davon in der Erdgeschosszone verbunden, erfüllen die notwendigen baulichen Abstände zur Nachbarschaft und schaffen die gewünschte urbane Dichte an diesem zentral gelegenen Standort. Zwischen den Gebäuden und in Richtung des Parks der Pädagogischen Hochschule öffnet sich ein großzügiger Grünraum mit privaten Gärten. Die Platzierung der Baukörper gibt den Blick auf die umliegende Hügellandschaft frei. Alle drei Häuser werden von einem großzügigen befestigten Vorbereich erschlossen, der die öffentliche Zone entlang der Laimburggasse zu den Gebäuden hin erweitert.
Die Anlage verfügt über 65 freifinanzierte Wohneinheiten. Die Vielfalt der Wohnungstypen soll unterschiedliche Bevölkerungsgruppen ansprechen und eine gewisse soziale Durchmischung generieren: Familienwohnungen mit 120-140 m² und Gartenanteil, 70 m² Wohnungen, zweigeschossige Wohnungen (Maisonetten). Die angebotene Vielfalt der Wohnungstypen ist am Fassadenbild nicht ablesbar. Nach außen präsentiert sich die Wohnanlage sehr reduziert, ja nahezu minimalistisch. Vorherrschendes Gestaltungselement sind die lackierten Aluminiumbänder. Sie gliedern die großzügig dimensionierten Fensterflügel und dienen auch als Balkonbrüstung. Die horizontal verlaufenden Fensterteilungen befinden sich durchgehend auf exakt derselben Höhe wie die Balkonbrüstungen und erzeugen so eine prägnante horizontale Gliederung. Die weit auskragenden Balkone wiederum vermitteln in ihrer vertikalen Staffelung starke vertikale Akzente.
„Stadthäuser“, nennt sie Hans Gangoly in einem Interview, „ohne Siedlungscharakter, ohne sozialromantische Aspekte“. Für Graz ist diese Wohnanlage vielleicht untypisch, konsequent* ist sie in jedem Fall, und zwar im eigentlichen Wortsinn (*latein. für „richtig konstruiert“). (Martina Frühwirth nach einem Text des Architekten)