25. Januar 2013 - Architekturzentrum Wien
Aufwendig gestaltete sich der Umbau im Kellergeschoss. Wo zuvor Kellerabteile und eine Werkhalle waren, befindet sich heute ein Schulungs- und Besprechungsraum. In einer Nische befindet sich eine temporäre Trennwand, die den Raum zweiteilt, die Lichtschächte wurden geschlossen und werden als Lagerflächen für EDV etc. genutzt. Die Trennwand bietet den einzigen Gestaltungsspielraum im Kellergeschoss, dessen Planung auf Grund der Erdbebennorm und der erforderlichen einbetonierten Stahlrahmen ansonsten unflexibel ist. Der Lüftung kommt im Keller eine wichtige Rolle zu. Die Zuluft steigt durch den perforierten Kellerboden langsam auf und wird hinter der Wandverkleidung abgesaugt. Die Entlüftung aller Büroräume, insbesondere der Kellerräume, erfolgt über das Hofgebäude. Dieses erschließt nicht nur die vier angemieteten Geschosse, sondern verbindet die neuen Büroräume auch mit jenen Räumen der Parlamentsdirektion, die sich im Nachbargebäude befinden. Der Zubau befindet sich außerhalb der Baufluchtlinie, daher ist das Erschließungsbauwerk nur als temporäres Bauwerk (99 Jahre) gewidmet. Der Lüftungsaufbau auf der Terrasse dient auch als Sitzbank und Ablage beim Aufenthalt im Freien.
Wichtig war im Zuge des Umbaus eine Abkoppelung der Erschließungswege von den übrigen Wohn- und Büroeinheiten, die sich in den oberen Etagen des Gebäudes befinden. Die räumliche Trennung ist vor allem der Sicherheit geschuldet. Der außenliegende Lift, der die vier Geschosse barrierefrei erschließt, ist nur über das Hofgebäude zugänglich. Kaum dass die Büroräumlichkeiten fertiggestellt waren, waren sie schon belegt, und zwar von einem überraschend gegründeten Parlamentsklub. (Text: Martina Frühwirth)