02. Mai 2011 - HDA
Das dem neuen Marktplatz von HoG Architektur zugewandte, auskragende Vordach weist dem Besucher den Weg in das Gebäude und stellt eine Verbindung des verglasten Foyers mit dem Platz her, der flexibel bespielbar ist. Durch das Foyer, das mit dem Gasthof verbunden ist und so auch separat genutzt werden kann, gelangt der Besucher in den rund acht Meter hohen Saal für 500 Personen.
Die Anforderungen der Gemeinde umfassten vielfältigste Nutzungen, von Blasmusik über Hochzeiten bis zum Klavierkonzert. Es wurde ein Konzept für eine variable Akustik entwickelt – mit gefalteten, akustisch bedämpften und teilweise perforierten Oberflächen, einer Mehrfachbühne mit einer schweren Rückwand aus Sichtbeton und raumhohen Samtvorhängen.
Das Gebäude ist als Leichtbau aus Leimbindern und KLH in Sichtqualität konzipiert. Nur das Untergeschoß und zwei Querwände sind aus Stahlbeton. Die Heizung des Saals erfolgt über Warmluft, die Energie kommt aus einer nahen Biogasanlage.
Nicht nur an die Saalakustik, sondern auch an den Schallschutz wurden hohe Anforderungen gestellt, die eine sehr genaue Detailarbeit erforderten. Aufgrund der Lage im Ortszentrum durfte die Halle die bestehende Schallbelastung der Umgebung nicht erhöhen, worauf unter anderem mit der luftdichten Ausführung aller Fugen reagiert wurde. Die gesamte Lüftungstechnik und notwendige Öffnungen verschwinden unter der Hülle, wodurch ein monolithisches Erscheinungsbild entsteht.
Der bestehende Gasthof wurde renoviert und dabei komplett umgestaltet. Das Satteldach wurde entfernt und es entstand ein umbrafarbenes, kubisches Volumen mit einer prägnanten Lochfassade. Im Erdgeschoß wurden die Gasträume zum Marktplatz hin orientiert, wo ein Gastgarten geplant ist. In den zwei Obergeschoßen befinden sich zwölf Wohnungen. (Text: Martin Grabner)