14. Juni 2011 - Architekturzentrum Wien
Die Fassade ist als statisch optimierte mehrgeschossige perforierte Scheibe ausgebildet, die ein volkommen stützenfreies Eingangsgeschoss ermöglicht. Das geometrische System der gründerzeitlichen Fassadenteilung wurde in elegant subtiler und moderner Weise aufgegeriffen und in Form von Sichtbetonpfeilern in drei verschiedenen vor- und rückspringenen Ebenen umgesetzt. Das Dachgeschoss verbindet mit seinen verglasten Schrägen alt und neu.
Das nach außen sehr homogene, sich in den Bestand fügende Bauwerk, entwickelt seine Eigenständigkeit nach Innen, wo das Gebäude selbst in Form von sechs Türmen seinen Innenhof umschließt. Die Türme sind mit Glasfasergewebe verkleidet und bilden ein 26 m hohes Atrium, das von einem transluzenten Foliendach aus dreilagig aufblasbaren, von abgespannten V-Stützen getragenen Kissen überdeckt ist.
Besonders erwähnenswert ist die Kunst am Bau, die in das archtiektonische Gesamtkonzept miteinbezogen ist. Otto Zitko gestaltete den Innenhof mit einem ca. 4.000 m² großen Wandgemälde, Brigitte Kowanz lässt die gläserne Decke des Foyers mit ihrer Lichtinstallation unendlich wirken. Franzobels Theaterstück „Die Pappenheimer“ wurden eigens für das Gebäude geschrieben und bei seiner Eröffnung im Innenhof uraufgeführt. Eva Schlegel applizierte Textfragmente des Theaterstücks auf Glastüren und Trennwände des gesamten Hauses. In der Parkgarage erfreut eine plaktive graphische Installation von Liquid Frontiers, die eine Bibliothek aus den Lieblingsbüchern der Konzernmitarbeiter:innen vergrößert darstellt. (Text: Marion Kuzmany)