20. Dezember 2009 - Architekturzentrum Wien
Er bietet den Hintergrund für das Gemeindeleben - Kirche, Gemeindesaal und Veranstaltungsort in zeitlicher Trennung in Einem - ein offener, freibespielbarer Sammlungsraum, ein wandelbarer Ort mit dem inhaltlichen Primat der zugrundeliegenden sakralen Feier. Die Kirche wird ohne fixe Einbauten durch eine Familie von frei anordnenbaren Planungsmöbeln bespielt, die Verwandtschaft zeigen und gleichzeitig ihre jeweilige Eigenständigkeit bewahren: die liturgischen Möbel, die koppel- und stapelbaren Sesselbankmodule, das Orgelgehäuse und die Leuchtenschiffe.
Kraftvolle, archaische Fügungen und die Feinheit der Oberflächen prägen die Eichenmassivholzmöbel und verweisen in ihrer handwerklichen Ernsthaftigkeit sowohl in die Tradition als auch in die Gleichzeitigkeit des Heutigen. Im Zentrum der liturgischen Möbel steht das Taufbecken in der Urform der Holzschale als symbolischer Verweis auf zweitausend Jahre gelebten christlichen Glauben. Das aus einem Massivholzblock gedrechselte Becken zeigt ein nicht imaginierbares Maserungsbild – ein Verweis auf die vom Menschen nicht erfassbare Komplexität der Schöpfung. (Text: Architekten)