11. Juli 2013 - Vorarlberger Architektur Institut
Sensibel differenziert die Raumabfolge in Orientierung, Sichtbeziehung, Dimension und Lichteinfall. Allem gemein die rundumgereichten Wasserreflexe und die verbindliche Materialsprache: Sichtbeton, Granit, Zebranoholz, Aluminium und Glas. Das vielschichtige Innenleben der Betonskulptur wechselt zwischen hermetisch und transparent, verwehrt oder vermittelt zwischen Innen und Außen. Atmosphärische Raumschichten verschmelzen, sind da horizontal, da vertikal gefasst. Die Architektur zeichnet ein leicht distanziertes, in Graugrüntöne getauchtes, präzises Bild. Detailperfektion ist bis in die letzte Fuge gefroren. Im Untergeschoß tut sich eine zweite Welt auf: dem umliegenden Erdreich abgerungene Höfe und Einschnitte belichten wohlproportionierte, introvertierte Räume. Im Technik- und Saunabereich glänzt licht die cremefarbene Epoxibeschichtung, entrückt bleibt die eigentliche Funktion.
Statisch bei Bedarf ausgereizt, formt sich der Beton unter den Händen der beiden Gestalter zur bewohnbaren Skulptur. Diese lebt von der inszenierten, inneren Spannung: die gebaute Schale komplex, präzise, hart - im Herzen das gezähmte Wasser – einfach, veränderlich und weich. (Text: Marina Hämmerle)