20. Juli 2009 - ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Zur Alleebaum bestandenen Gasse zeigt sich das Haus zurückhaltend wie elegant, fügt sich aber im Kontext der hier vorherrschenden historisch, ortsbaulichen Prägung. Geschlossene Bebauung, strukturelle Einordnung, Traufhöhe und Steildachverpflichtung, etc. sind Vorgaben aus dem Bebauungsplan. Eine bislang fehlende Zugänglichkeit zum südseitigen Garten und Grünbereich wird durch die neue, um 90° ausgedrehte Stellung des kompakten Baukörpers in die Tiefe erzielt. Das zur Sonne orientierte, zweigeschossige Objekt mit hohem Befensterungsanteil, bildet mit dem neuen Nebengebäude und den flankierenden Nachbarobjekten eine nicht einsehbare, baumbestandene und durchgrünte, großzügige Innenhofzone. Diese intime Innenhof-Freiraumzone hat gelungene historische Vorbilder im niederösterreichischen Weinviertel, welche in Nutzbarkeit und Außenraumqualität Vorbildcharakter haben und zum saisonal-mediterranen „hinauswohnen“ hohe Akzeptanz findet. Das Erdgeschoss funktioniert völlig eigenständig und ist in seiner Nutzbarkeit barrierefrei ausgelegt; ein Aspekt zur Nachhaltigkeit. Das Kompaktgerät, gespeist aus einer Tiefensonde, sorgt als Wohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für permanent frische Luft, warmes Wasser, sowie bedarfsgerecht für wärmende oder kühlende Raumluft im Gebäudeinneren.
Sämtliche Innenwände sind Leichtbauwände, was eine ev. spätere Umnutzung (Generationenabfolge) erleichtern soll. Klare Grundrissgestaltung mit hochwertiger Materialisierung und bewusstem Farbkonzept unterstreichen den Optimierungsgedanken der im Passivhausbau Grundstein sein soll. Das vorgestellte Passivhaus soll nicht nur Energieeffizienz durch verminderten Energieverbrauch bieten, sondern neben dem minimalen Energieverbrauch, auch mit seinem optimalen Raumklima und in seiner architektonischen Qualität begreifbar sein.