03. Mai 2009 - Architekturzentrum Wien
Nachdem der länglich zusammenhängende Raum quer an 4 Stellen als Durchgangsmöglichkeit unterbrochen wird, sind die Schraubflächen in ebenen vertikalen Längsschnitten von insgesamt 543 voneinander verschiedenen CNC-gefrästen Einzelteilen aufgegliedert worden, die durch 1270 Dübeln und 2550 vorgefrästen Bohrungen miteinander in räumlichem Verbund montiert und reißverschluss-ähnlich vernäht wurden; durch eine selbstpositionierende Schuppung / Schichtung der verdübelten Wandelemente wurde jeglicher Materialverschnitt vermieden, was dazuführte, dass hochwertige mineralische Baustoffe und Edelholzfurniere zum Einsatz kommen, sich die Montagepräzision auf 2mm erhöhen und die Montagezeit wegen laufender Bürotätigkeiten der Kanzlei radikal verkürzen konnte. Um die Materialität der Wände als strategisches Instrument zu verstärken, wurden einander entgegengesetzte Materialien und Oberflächeneffekte und Glanzgrade eingesetzt. Das sich aus der Machbarkeit ergebenden Reliefmuster der Wände betont die damit verbundenen Affekte eines übergreifenden, resonierenden „funktionellen Ornaments“. Jede Kodierung von Beleuchtungsquelle wurde durch eine nahtlose 31 m² grosse Lichtdecke eliminiert, entsprechend den einzelnen Funktionssegmenten lässt sich die Lichtdecke in einzelnen Feldern entkoppelt programmieren. Ein durchfärbter geölter Gussboden auf Quarzsandbasis verzahnt die Nebenadern der Büroverkehrswege; alle angrenzenden Türen sind farblich auf den Bodenbelag abgestimmt , alle unterstützenden Nebengeräte / Schränke / Abstellnischen wurden in der hohlen Wandstärke integriert. (Text: Architektinnen)