08. April 2010 - aut. architektur und tirol
(SUBTITLE) Funktionsadaptierung und Zubau
Das im 16. Jahrhundert gegründete Akademische Gymnasium Innsbruck gehört zu den ältesten Bildungsinstitutionen Österreichs. Aufgrund der stets wachsenden Schülerzahlen wechselte die Schule wiederholt ihre Räumlichkeiten – das heutige Schulgebäude entstand schlussendlich im frühen 20. Jahrhundert. Als letzte Etappe eines umfassenden Sanierungs- und Modernisierungsprozesses, der auch die Errichtung der Innenhofturnhalle (2000) und der unterirdischen Dreifachturnhalle (s. eigener Eintrag: Volksschule und Drei Turnhallen Angerzellgasse, Architektur: Thomas Schnizer, Gerald Prenner ) umfasst, wurde das gesamte Schulgebäude durch stoll.wagner generalsaniert und erweitert.Dem grundlegenden Gestaltungsansatz folgend, ein selbstbewusstes bauliches Implantat sensibel in das historische Umfeld einzubetten, realisierten sie ein Ensemble, bei dem Altes und Neues ineinander übergeht und gleichzeitig in seiner Charakteristik ablesbar ist. Das äußerlich weitgehend unveränderte Bestandsschulhaus umschließt im Bereich des Innenhofs winkelförmig eine filigrane Neubaustruktur, die ostseitig im neu errichteten Zubau ihren Abschluss findet. Zum Hof hin wurde die Fassade großflächig geöffnet, womit trotz vergrößerter Raumtiefe die Belichtung der Schulräume verbessert werden konnte – als Sonnenschutz dient eine steuerbare Lamellenkonstruktion. Indem ein Anbautrakt aus den 1970er Jahren abgebrochen und der Mehrzwecksaal ins Terrain abgesenkt wurde, konnte der Schulhof Richtung Osten großzügig erweiterter werden.
Insgesamt entstand ein zeitgemäßes räumliches Schulumfeld, das alle funktionellen Notwendigkeiten erfüllt. Die Unterrichtsräume wurden angepasst an heutige schulische Anforderungen modernisiert, Raum für vernetztes bzw. eigenverantwortliches Lernen geschaffen und die Arbeitsplatzsituation für Lehrerinnen und Lehrer optimiert. (Text: Claudia Wedekind)
