31. Mai 2009 - Architekturzentrum Wien
Der Architekt hat in Wien schon mehrere Dachausbauten realisiert. Für diesen Dachaufbau wurde eine Homogenität des Baukörpers geschaffen, die bei Wohnungen schwer umsetzbar sind. Denn Dachwohnungen müssen zwangsläufig auch Dachterrassen beinhalten, welche widerum die Homogenität des Baukörpers brechen. Anstelle weitläufiger Terrassen auf allen Ebenen ragen hier kleine Raucherbalkone in den Lichthof, sie bieten gerade Platz für ein Bäumchen im Topf. Straßenseitig präsentiert sich der Dachausbau als geschlossener Körper, kein Türmchen markiert den Abschluss. Statt dessen präsentiert sich die Eckausbildung mit einer „kobraähnlichen Erhöhung“, so der Architekt.
Der Bauherr und neue Eigentümer des Hauses hat im neuen Dachausbau einen neuen Firmensitz, die bislang über Wien verstreuten Standorte wurden hier gebündelt. Für die Bestandsmieter blieben die Wohnungen auch nach der Sanierung des Hauses leistbar, die durchschnittliche Mietdauer in der Mariahilferstraße 1 beträgt 40 Jahre. Auch die Geschäftslokale in der Erdgeschosszone wurden neu „eingekleidet“. Ein Problem im homogenen Erscheinungsbild stellte der U-Bahnabgang dar, der sich im Haus befindet. Als Lösung spannt sich ein Schildes quer über die Fassade, 2 Meter weit auskragend betont es die Horizontale und beruhigt das heterogene Erscheinungsbild in der Ladenzone. (Text: Martina Frühwirth)