14. September 2003 - Architekturzentrum Wien
Innerhalb der vom Betonmantel beschatteten Verglasungen gibt es keine Wände, sondern nur parallel gestaffelte, raumhohe Schrankelemente. Sie sind von den Gläsern um die Loggienbreite nach innen abgesetzt, enthalten die gesamte Infrastruktur und können mit Falttüren je nach Bedarf zu „Räumen im Raum“ verschlossen werden. So bietet der Innenraum wie ein Loft ein vielfältig begehbares und nutzbares Kontinuum, dessen optische Reichweite aber bis an die Grenzwände des Gartens geht. Als temporäre Blick- und Lichtfilter dienen solargesteuerte Markisen an der Aussenseite der Loggien und Vorhänge an der Innenseite der Glasfronten.
Die ganze regal- und möbelhafte Innenausstattung hat den schimmernden, gebrochenen Weißton der elektrischen Schalter, welche die Markisen und Vorhänge bewegen, Licht, Energie und Klima regeln. Auch in den masslichen Rhythmen ist diese entstofflichte Innenwelt von der Präsenz des tragenden Betonrahmens und den Glasteilungen gelöst. Nikolaus Hellmayr nannte es ein „dialektisches Familienregal“, das klassische Themen anspricht - und mehrfach gegen den Strich bürstet. (Text: Otto Kapfinger, 29.10.2002)