04. März 2007 - Architekturzentrum Wien
Das ausdrückliche Ziel des Planungsprozesses war es, im Gebäude ein Niveau an Innovation zu erreichen, das adäquat zu den Inhalten ist, die mit Hilfe des Gebäudes gefördert werden. Als verbindendes Element und Schlüsselthema von Architektur und Forschung bietet sich hier hochgradige Energieeffizienz an.
Diese Ziele verlangten nach einer eigenen Formensprache und einer Ästhetik der Optimierung: Die freistehende Situation ermöglicht und fördert die allseitige Erfahrung des Objektes. Damit ist eine vielfältige Erscheinung einer Oberfläche - einer Fassade - fast selbstverständlich vorgegeben. Diese Oberfläche fließt ohne Brüche und Kanten um das Volumen und lässt den Zwischenraum mit der Erschließung entstehen: das Rückgrat des Objektes. Energieeffizienz wiederum verlangt nach einer optimalen Gebäudehülle, die nicht in sinnloser Transparenz endet. Hier ist eine intelligente Membran erforderlich, die gerade so viel Transparenz - und damit solaren Wärmeeintrag - zulässt wie das Gebäude verkraften kann.
Das Ergebnis ist ein Referenzprojekt, das nicht nur die ästhetischen und ökonomischen Ziele erreicht, sondern auch die Ansprüche des öffentlichen Interesses in so eine Institution befriedigt, indem es mit einer Primärenergiekennzahl von 100 kWh/m²a neue Standards setzt. Neueste Technologien in Planung und Bau sorgen dafür, dass das Haus der Forschung nicht nur in der Arbeitsplatzbehaglichkeit, sondern als „3 Liter Haus“ auch in der Energieeffizienz beispielhaft in Österreich ist. (Text: Mascha & Seethaler)