31. Dezember 2006 - Architekturzentrum Wien
Unter loftartigem Wohnen verstehen wir große und rohe (industrielle) Räume, die temporär mit Hilfestellungen für das Wohnen ausgestattet werden. Dieser Gedanke stößt bis jetzt bei den Sanitärräumen an seine Grenzen, da diese mit baulichen Infrastrukturleitungen versorgt werden müssen, sich daher also zwangsläufig mit dem Gebäude auseinandersetzen und an dieses anpassen. Das heißt, Badezimmer gestalten und strukturieren die Oberfläche des Raumes, aus der sie ihre Ver- und Entsorgung beziehen.
Die Badestelle dreht dieses Prinzip um. Sie stellt sich sichtbar in die Mitte des Raumes und wird von allen Seiten mit Funktionseinheiten bestückt: Warmwasserboiler, Badewanne, Waschtisch mit Spiegel, Dusche, WC, Wäscheständer, Handtuchhalter, verschiedene Leuchten, Ablagen und Regale. Die Badestelle ist ein Mobiliar, das alle Funktionen eines Badezimmers in sich aufnimmt, das Zimmer selbst aber so weit wie möglich in Ruhe lässt. Der Boden des Raumes ist als Gefälleestrich ausgebildet und abgedichtet. Die Badestelle selbst wurde aus Stahlformrohren zu vier Elementen verschweißt, pulverbeschichtet und vor Ort zusammengeschraubt. Sie steht mit höhenverstellbaren Füßen auf dem Estrich.
Da das Loft gemietet wird, ist es ein angenehmer Gedanke, das gesamte Badezimmer bei einem eventuellen Umzug einfach mitnehmen zu können… (Gekürzter Text des Architekten)