28. Februar 2002 - Architekturzentrum Wien
Das neue Gemeindeamt im alten, säuberlich vernähten baulichen Mantel signalisiert Offenheit und Transparenz: Die bestehende Zweiteilung des Bauvolumens mit dem durchfließenden Bach blieb erhalten, der Vorderbau jedoch öffnet sich mit seiner verglasten Bürgerservicezone und der markanten Eckpassage Richtung Vorplatz. Unter der querliegenden dreigeschossigen Halle fließt der Mühlebach, dessen Verlauf im gesamten Gebäude sichtbar und spürbar ist. Diese lichtdurchflutete Treppenhalle sorgt im Kern des Gebäudes für eine unvermutete räumliche Weite und erschließt auch den rückwärtigen Bauteil mit Büros, Sitzungszimmer im Ober- und einem geräumigen Seminar- und Vortragsraum im Dachgeschoss.
Mit der funktionalen Umdeutung eines gewohnten Objektes aus der Vorarlberger Arbeitswelt wurde nicht nur der Ortskern aufgewertet, sondern auch eine bürgernahe „Servicezentrale“ mit hohen gestalterischen Qualitäten geschaffen, die vergangene Spuren nicht auslöscht, sondern grosszügig mitträgt. (Text: Gabriele Kaiser)