17. Juni 2005 - Architekturzentrum Wien
Die elementaren Funktionen von Waschen/Duschen/WC, Kochen und Schlafen sind zu einem „Element“ verdichtet, das wie eine solitäre Plastik frei im Raum steht und bei dem auf „individuelle Raumabschlüsse“ zur Gänze verzichtet wurde. Ein regalähnliches, L-förmiges Traggerüst aus Holzwerkstoff (Intralam) fungiert als Basis eines funktionalen Setzkastens, in dem das gesamte Raumprogramm samt Beleuchtung steckt. Scheiben aus Folienglas beschirmen den Sanitärbereich und verstärken den freistehenden Charakter des zweckintensivierten „Möbels“. Die Innenseite des Winkels sowie ein Wechsel in der Materialität des Bodens definieren den Schlafbereich, schaffen eine gemütliche Nische des relativen Rückzugs. Relativ insofern, als ja ohnehin keine Tür vorhanden ist, die man hinter sich zuziehen könnte. Wozu auch: die Einraumwohnung ist ideale Behausung für eine Person. Mehrere würden sich auch in dieser optimierten räumlichen Fassung früher oder später auf die Zehen steigen. (Text: Gabriele Kaiser)