04. März 2005 - Architekturzentrum Wien
Dieses Ineinanderübergehen der Raumfolgen wird durch die spezielle Lichtführung begünstigt, die mit den konventionellen Schablonen von Wand und Öffnung nichts mehr gemein hat. Die „schwebenden“ Trittstufen der offenen Stiegen blockieren den Raumfluss nicht, integrieren die von oben belichtete Erschließungsmitte in den Verteilerkreis des Wohngefüges, das zwischen Elterntrakt und Kindertrakt eine deutliche Zäsur setzt. Trotz zahlreicher Faltungen bleibt der rektanguläre Zuschnitt der Zimmer weitgehend gewahrt, um nutzlose Zuspitzungen und unbewältige Restflächen zu vermeiden: Im Spannungsbogen der räumlichen Komplexion hat gerade auch das Selbstverständliche seinen Platz. In der Dachlandschaft (Satteldach und Pultdach falten sich ineinander) ist der räumliche Bewegungsfluss zwischen den Baugliedern ablesbar. Panzerglasscheiben machen aus dem bewegten und durchlässigen Haus gleichsam eine sichere Festung. (Text: Gabriele Kaiser)