15. Dezember 2009 - Architektur Haus Kärnten
Der fünfgeschossige Bettentrakt und der zweigeschossige Behandlungstrakt sind miteinander durch eine großzügige hotelartige Halle verbunden, die einerseits eine offene und freundliche Atmosphäre vermittelt und andererseits zum ungestörten Ablauf der Funktionen beiträgt. Die Halle bildet das über die ganze Länge des Behandlungstraktes verlaufende visuell stützende Element. Die kompakte Form des Behandlungstraktes definiert sich aus der Notwendigkeit kurzer und effizienter Wegführungen für Patienten und Personal. Im Erdgeschoss sind die Funktionsgruppen Röntgen, gynäkologische Tagesklinik und sämtliche Ambulanzen nach den geforderten kompakten funktionellen Zusammenhängen organisiert. Im Obergeschoss erschließt ein mit Oberlichten verglaster Gang die Bereiche Station Kinderchirurgie, Neonatologie, Kinderintensivstation, Geburtshilfe und den OP-Trakt. Im Tiefgeschoss befinden sich die Physio- und Ergotherapie, die Ärztedienstzimmer, Bereitschaftsräume und die Zentralgarderobe.
Die Konstruktion
Das gesamte Objekt ist in drei Bauteile gegliedert. Die einzelnen Bauteile sind durchgehend durch eine Gebäudefuge getrennt.
Im Bauteil 1, dem runden Bettentrakt, werden die Lasten im wesentlichen über radial angeordnete Wandscheiben und Stützen bis in die Fundamente abgetragen. Das Tiefgeschoss ist als dichte Wanne aus Beton, entsprechend den statischen Erfordernissen ausgebildet. Im Bereich der Schwesternkanzel bilden vier durchgehende Rundstützen die Tragekonstruktion.
Die Bauteile 2 und 3, Eingangshalle, Behandlungstrakt, sind als zweigeschossige Flachbauten ausgeführt. Im Erdgeschoss und im Obergeschoss erfolgt die Lastabtragung im wesentlichen über Rund- beziehungsweise Rechteckstütze. Sämtliche tragenden Bauteile bestehen aus Stahlbeton. Die gesamte Tragwerkskonstruktion ist unterzugsfrei. (Text: Architekt)