21. März 2025 - Initiative Architektur
Der ursprüngliche Kajetanerplatz – zwischen Kajetanerkirche, Kajetanertor, Fronfeste und den Bürgerhäusern entlang des Festungsberges – wird durch einen zentralen, bodenbündigen Brunnen mit umgebenden sichelförmigen Granitbänken betont. Er stellt im städtebaulichen Umfeld ein visuelles Gelenk dar und schafft neue Aufenthaltsqualitäten. Rundgeschliffene Sitzpoller aus Granit definieren neben den Sitzbänken des Brunnens konsumfreie Aufenthaltsbereiche. Die Gastgärten vor den Bürgerhäusern werden im Sommer von einheitlich gestaltet Schirmen beschattet.
Der vorhandene Brunnen von 1957 mit einem Putto von Gertrude Diener-Hillinger blieb auf Betreiben der im Planungsprozess eingebundenen Bürger als Trinkbrunnen erhalten.
Der ganze Platz ist als Bodendenkmal geschützt. Im Zuge der Umsetzung fanden sich bereits knapp unter der abgetragenen Asphaltschicht eine ganze Reihe von historischen Zeugnissen vor allem der als Gefängnis genutzten Fronfeste. Aus diesem Grund konnte auch nur eine bereits vorhandene Baumreihe vor dem Gericht durch Schnurbäume vervollständigt werden. Eine in Richtung Rudolfsplatz geplante visuelle Raumbegrenzung durch zusätzliche Baumpflanzungen – dort stand bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts das Kajetanertor – konnte wegen vorhandener und anscheinend nicht mit vertretbarem Aufwand verlegbarer Infrastrukturleitungen nicht umgesetzt werden. (Text: Roman Höllbacher, nach einem Text von 3:0 Landschaftsarchitektur und udo heinrich architekten)