12. Dezember 2018 - next.land
Die Terrasse des Studentenheims liegt im 1.OG. Die notwendigen Fluchtwege und Fluchtstiegen münden aus dem 1.UG und dem EG und durchziehen das terrassierte Gelände. Eine Sammlung von Bäumen, im Raster gepflanzt und aufgelockert, bildet ein dichtes Blätterdach. Es ist ein lebendiges Volumen, das den Hofraum konstituiert und für den Betrachter erfahrbar macht, wobei je nach Standort unterschiedliche Aspekte sichtbar werden. Ob im Garten stehend, aus dem Hotelzimmer oder vom Studentenheim blickend, es ergibt sich immer ein anderes Bild. Die Stämme, Kronen oder das hainartige Blätterdach sind jeweils nur als Ausschnitte wahrnehmbar.
Welche Namen stecken hinter den vielen Bäumen?
Die Wahrnehmung über die Textur der Blätter, die Gerüche der Blüten, den Schatten der Bäume ist direkt und unvermittelt. Birke (Betula utilis), Zitterpappel (Populus tremula Erecta), Hainbuche (Carpinus betulus) und Eberesche (Sorbus aucuparia) schaffen eine waldartige Atmosphäre. Sie schaffen Ersatz für die ehemalige Stadtwildnis und fungieren darüber hinaus als Ersatzpflanzungen nach dem Wiener Baumschutzgesetz.
Was wächst in den bodennahen Schichten?
Ein in Streifen strukturierter Teppich unterstreicht den waldigen Charakter. Waldgeißbart (Aruncus dioicus), Elfenblume (Epimedium grandiflorum), Schneerose (Helleborus niger) und Efeu (Herdera helix) halten dem Schatten stand. Sie verbinden die diversen Niveaus und durchziehen abwechselnd mit Rasenstreifen den Hofraum. Der Pflanzteppich wird durchschnitten von den notwendigen Fluchtwegen, die mit einem winterfesten Belag ausgebildet sind. Im Bereich dieser Wege ist auch der informelle Aufenthalt möglich, die primäre Erfahrung des Hofraumes passiert jedoch über die Terrassen und die Blickbeziehungen vom Fenster. Aus dem Zimmer blickend zeigt sich der Wechsel der Jahreszeiten im Blattgrün der Bäume. (Text: Anna Detzlhofer)