19. September 2018 - next.land
Die neuen Informationstafeln, Vitrinen und Sitzbänke sind daher in Anlehnung an die Grundrisse eines ehemaligen evangelischen Schulgebäudes und des alten Pfarrhofes angeordnet. Der neue Weg zur Kirche ist einfach und klar definiert: durch die Mitte des Platzes führt ein breiter, sanft geneigter Weg von der Hauptstraße hinunter zum Haupteingang der Kirche. Aber auch die weitläufigen Kiesbeete beiderseits des Hauptweges sind von Pfaden durchzogen. Sie symbolisieren einerseits die Offenheit in der modernen Kirche für andere Zugänge zum Glauben, andererseits ermutigen sie die Besucher:innen, diese Wege zu beschreiten und immer wieder andere Blickwinkel einzunehmen. Das Wort „Kirche“ bezeichnet ja nicht nur ein Gebäude, sondern eine lebendige, dynamische Gemeinschaft.
Diesen Aspekt greift die Bepflanzung als zentrales Element der Neugestaltung des Dr.-Martin-Luther-Platzes auf. Alte Linden umrahmen die Neuinterpretation eines paradiesischen Gartens mit weitläufigen Kiesbeeten, die ihr Aussehen über die Jahre hinweg im Wandel der Jahreszeiten verändern. Über der dynamischen Vielfalt an Stauden und Zwiebelpflanzen liegt ein regelmäßiger Raster aus Gräsern die in Linien zur Kirche hin ausgerichtet sind und die Stabilität des Glaubens in der Dynamik des Lebens symbolisieren. Die Farbgebung der Bepflanzung bezieht sich auf die hellen Farben des Lichtes, welche die Wirkung des neogotischen Kirchgengebäudes unterstreichen. Einen Schwerpunkt bei der Pflanzenauswahl bilden pannonische Arten, die in der weiten Steppenlandschaft rund um den nahen Neusiedlersee wachsen. Sie sind kombiniert mit Pflanzen, die man aus den Gärten des pannonischen Raumes kennt, sowie mit einigen neuen Gästen aus anderen Trockengebieten der Welt. So wurde auch die Basis für ein ressourcenschonendes, ökologisches Pflegemanagement geschaffen, mit dem die evangelische Kirchengemeinde den Dr. Martin Luther Platz in Zukunft nachhaltig weitergestalten wird. (Text: Karl Hillebrand, Nina Kovacs-Böhm)
