27. Dezember 2019 - Vorarlberger Architektur Institut
Die Schule ist ein detailreich orchestriertes Raumkontinuum mit intimen Rückzugsorten und kommunikativen Hofsituationen. Großzügige Oberlichten und Verglasungen erlauben spannende Sichtachsen, Licht- und Schattenspiele – frei nach Josef Frank: Die Schule als Weg und Platz. Behagliche Atmosphäre trifft auf lokale Handwerkskunst: Fensterrahmen, Parkett und hochwertig verarbeitete Möbel aus Eichenholz, dazu Deckenplatten aus Holzwolle für eine angenehme Akustik und eine gesunde Umgebung für die Kleinsten. Der Grundriss ist vertikal und horizontal verzahnt, um den Kindern im wahrsten Sinne des Wortes möglichst wenig Wände und Barrieren in den Weg zu stellen. Es gibt viele Freiflächen zum Toben, mobile Regale und Rollcontainer folgen den Kindern, wohin sie wollen – Vorhänge, gemütliche Kuschelecken und integrierte Sitzbänke laden zum Rasten oder zum Rückzug ein.
Den diversen Nutzungen des Hauses als Kindergarten, Volksschule, Turnsaal und Veranstaltungsort werden klar definierte Räumlichkeiten zugeordnet, die über die zentralen Atrien und Lichthöfe in Beziehung treten – eine Hausgemeinschaft entsteht. Innerhalb der autarken Zonen können Gemeinschaftsflächen je nach Bedarf generiert werden, unnütze Korridorbereiche werden damit vermieden. Die Pergolen an den Enden des Neubaus, die auch als Fluchtweg dienen, funktionieren wie „Kiemen“ zum Außenraum und legen die Struktur des Baus offen. Die Fensterrhythmik der dezent grauen Holzfassade orientiert sich an der Sitzhöhe von Kindern und fügt sich harmonisch in die ländliche Umgebung ein. (Text: Architekten, bearbeitet)